Weitere Projekte des Heimatvereins Juist

Die Gräber besonderer Persönlichkeiten von Juist

Seit vielen Jahren hat der Heimatverein die Pflege der Gräber von Fritz Hafner auf dem Dünenfriedhof und von Dr. Enno Arends auf dem Inselfriedhof übernommen.

Fritz Hafner

Fritz Hafner war 1925 Mitbegründer der Schule am Meer im Loog auf Juist und deren Kunsterzieher bis 1934. Nach Schließung der Schule aus politischen und wirtschaftlichen Gründen wirkte Hafner viele Jahre als freischaffender Maler.

Er ist der Vater des heutigen Küstenmuseums im Loog und leitete es viele Jahre. Seine überregionale Bedeutung als Künstler würdigte die Ostfriesische Landschaft 1947 durch Verleihung des Indignats.

Den größten Teil des malerischen Erbes Fritz Hafners erhielt die Inselgemeinde zur Pflege und für Ausstellungen.

Dr. Enno Arends

Dr. med. Enno Arends kam 1892 als erster Badearzt nach Juist. Bereits ein Jahr später berief ihn der Gemeinderat zum ersten Bürgervorsteher der Insel. Gleichzeitig übernahm er das Amt des Badekommissars und des Standesbeamten. Diese Aufgaben erfüllte er bis 1901. 

Dr. Arends war der Wegbereiter der modernen Thalassotherapie. Unter seiner Ägide entstand unter anderem ein neues Gebäude für warme Seebäder, das heutige ALTE WARMBAD. Außerdem verfasste er mehrere Schriften zu Gesundheitsfragen bei Kuraufenthalten in Seebädern. 

Durch seine Freundschaft zu Dr. Otto Leege, dessen naturkundlichen Interessen er teilte, wirkte er maßgeblich bei der Anlegung der Goldfischteiche im Ostteil des Ortes und des Wäldchens an der Bill mit. Dr. Arends starb 1919 nach langer Krankheit.

Martin Luserke

Nun soll das Grab von Martin Luserke in Hage aufgelöst werden. Martin Luserke war ebenfalls Mitbegründer der Schule am Meer und ist auch dort tätig gewesen. Er ist als Reformpädagoge und als Schriftsteller bekannt. 

Der Heimatverein bemüht sich den Grabstein nach Juist zu bekommen. Es ist angedacht im Bereich des Dünenfriedhofes diese Grabsteine mit einer kurzen Lebensgeschichte, dieser für Juist wichtigen Persönlichkeiten, aufzustellen.

Gedenkstelen

Zum Gedenken an 70 Menschen, die hier im 2. Weltkrieg zeitweilig ihre letzte Ruhestätte fanden. Ihre Leichen spülte das Meer am 28. Juli 1940 an den Juister Strand.

Es waren vorwiegend englische und französische Soldaten, deren Einheiten von deutschen Panzern an der französisch-belgischen Küste eingekesselt wurden und die nun von Dünkirchen aus die Flucht zur britischen Insel versuchten. Deutsche Bomben und Granaten trafen viele Fluchtschiffe und töteten unzählige Menschen.

Am 3. August 1940 erhielten die Toten – für die meisten konnte ein Juister Tischler einen Sarg anfertigen – durch den evangelischen Inselpastor Schmalz und seinen katholischen Amtsbruder auf dem neugeschaffen Juister Inselfriedhof ein würdiges Begräbnis. Die Trauerfeier stand unter den Worten des Johannes 11.25 

Zur gleichen Zeit wurden auf dem Memmert weitere 11 Tote geborgen und dort beerdigt.

1946 exhumierten britische Soldaten die Toten und überführten sie in ihre Heimatländer.