1925 gründete Martin Luserke zusammen mit 6 Kolleginnen und Kollegen auf Juist die Schule am Meer. Das Gymnasium stellte eines der interessantesten reformpädagogischen Experimente im Bereich der Landerziehungsheime während der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen dar.
Die Schule war in den Gebäuden der heutigen Jugendherberge und des Küstenmuseums im Loog angesiedelt. Neben der Vermittlung von fundiertem Wissen für die Erlangung der Hochschulreife strebte die Schule am Meer eine ganzheitliche, an demokratischen Prinzipien orientierte Bildung junger Menschen an.
Musische, naturwissenschaftliche, sprachliche und sportliche Bildungsinhalte prägten zusammen mit intensivem handlungsorientiertem sozialem Lernen den Schulalltag. Theater und Musik hatten in der SaM einen besonderen Stellenwert. Die Schule besaß sogar ein eigenes Theater.
1934 musste sie auf politischem Druck und aus wirtschaftlichen Gründen den Betrieb einstellen. Martin Luserke verließ die Insel und übersiedelte auf sein Schiff "Krake", eine holländische Tjalk, mit der er von 1934 bis 1938 die Küstengewässer von Nord- und Ostsee befuhr.
In der "schwimmenden Dichterwerkstatt" schrieb er viele Bücher. Die Entwürfe hierfür stammen weitgehend aus der Juister Zeit. 1938 ging Martin Luserke in Meldorf / Schleswig-Holstein an Land und setzte dort seine schriftstellerische Tätigkeit fort. Die Krake wurde 1944 bei einem Bombenangriff im Kieler Hafen vollständig zerstört
Nach dem Ende des Krieges übernahm Luserke eine Lehrtätigkeit an einem Meldorfer Gymnasium. Außerdem war er an verschiedenen Volkshochschulen als Dozent für Theater tätig.
Luserke starb 1968 im Alter von 88 Jahren. Sein Grab liegt auf dem Friedhof in Hage bei Norden. ln Abstimmung mit der Familie Luserke wurde der Grabstein nach Juist geholt.